"Durch die Tipps meiner Selbsthilfegruppe habe ich endlich wieder neuen Lebensmut gefasst."



Kristin, 22 Jahre aus Halle, derzeit im 3. Lehrjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin

Ich habe Migräne. Seit 1,5 Jahren extreme Migräne. Am Anfang waren es kleine Episoden... jedoch änderte sich dies schnell. Aus 1-2 Anfällen im Monat wurden auf einmal 2-3 in der Woche und irgendwann 5-6 Anfälle in der Woche. Ich glaube, dass ich das komplette Programm vorweisen kann: Lichtempfindlichkeit, Sehstörung, Übelkeit, Erbrechen usw. und dazu der starke ausgeprägte halbseitige Schmerz im Kopf.
Anfangs versuchte ich mich selbst zu therapieren, doch das ging nicht lange gut. Also ging ich zum Arzt. Es war eine lange Prozedur... nichts schien zu helfen und vieles hilft auch immer noch nicht. Dazu kamen die gehäuften Attacken. Ich musste oft Termine oder Verabredungen absagen, das kam oftmals nicht gut an. Eine Zeit lang haben meine Freunde das respektiert. Aber nachdem ich bei den 5-6 Anfällen angelangt war, brach mein komplettes soziales Netzwerk zusammen. Viele sahen dies als Ausrede an, haben es nicht verstanden - sie konnten es wahrscheinlich auch nicht. Ich habe dadurch viel Zeit zu Hause verbracht...im Bett... alleine. Meine Familie bot mir Hilfe an, doch ich war zu stolz, um zu zeigen, dass ich Schmerzen hatte. Ich habe mich selbst für die Erkrankung geschämt. Ich konnte sie nicht mehr kontrollieren bzw. mit ihr umgehen.
Ich war dann ein weiteres Mal wegen der Migräne krankgeschrieben. An dem Tag hat es mir gereicht! Ich wollte kein erbärmliches Leben führen, allein in meiner Wohnung und nicht mit der Erkrankung. Ich habe deshalb im Internet nach einer Selbsthilfegruppe gesucht. Menschen gesucht, denen es genau so ging wie mir. Die die gleiche Erkrankungen haben, in der Hoffnung sie könnten mir helfen. So hab ich meine jetzige Selbsthilfegruppe gefunden. Ich habe an die Ansprechmpartnerin meiner Gruppe (Frau Kirste) eine Nachricht geschickt und sofort positives Feedback bekommen. Das erste Treffen mit den Mitgliedern war einfach nur super! Auch die vielen Mails von Frau Kirste gaben mir Kraft zu lernen, mit der Erkrankung umzugehen. Vor allem haben mir die Mitglieder das Gefühl gegeben nicht allein zu sein und haben mir gezeigt wie man mit Migräne ein halbwegs gutes Leben führen kann. Die anderen gaben mir Tipps und  geben sie mir natürlich immer noch. Die Teilnehmer der Selbsthilfegruppen haben mich ermutigt, offen zu meiner Erkrankung zu stehen, um im Alltag, sowohl körperlich als auch geistig, besser zurecht zu kommen. Sie haben mir so viel Mut gegeben, keine Angst haben zu müssen und sagen zu können, dass ich gerade einen Migräneanfall habe. Ich musste mich dafür nie rechtfertigen und das war das schönste Gefühl überhaupt. Von der Gruppe werde ich so akzeptiert und wertgeschätzt wie ich bin. Dafür bin ich ihnen mehr als dankbar.

Weitere Informationen zur Gruppe gibt es hier.